Behandlungsversuche von Wirbelsäulenverletzungen gibt es schon lange, bereits in der Epoche der Ägypter wurde von Imhoptep (2682-2613 v. Chr.), einem Arzt und Wesir, erstmals das klinische Bild einer kompletten Rückenmarksdurchtrennung mit allen wichtigen Symptomen in einem Papyrus beschrieben. Hippokrates entwickelte ca. 1400 v. Chr. eine Extensionsbank, mit der er Wirbelbrüche und Deformitäten der Wirbelsäule durch Streckung behandelte. Paulus von Aegina, der wahrscheinlich im 7. Jahrhundert n. Chr. in Alexandria wirkte, beschrieb in einem chirurgischen Buch erstmals, dass „ein auf das Rückenmark drückendes Knochenstück zu entfernen sei”. In der Folgezeit wurden verschiedene manualtherapeutische und Extensionsverfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen beschrieben. Die Entdeckung der Röntgenstrahlen durch den Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, deren Wirkung und Aussagekraft er erstmals im Januar 1896 der Öffentlichkeit vorstellte, war ein Meilenstein in der Diagnostik und ein
Wegbereiter in der Weiterentwicklung der Wirbelsäulenchirurgie. Die operative Versorgung von Wirbelsäulenverletzungen hat in den letzten Jahrzehnten eine rasche Weiterentwicklung von eingesetzten Materialien und Operationstechniken vollzogen, weshalb es heute mit der zusätzlich vorhandenen sehr differenzierten intensivmedizinischen prä- und postoperativen Behandlung Schwerstverletzter möglich ist, auch komplizierte Befunde mit sehr guten Ergebnissen operativ zu behandeln.
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