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Periradikuläre Infiltrationstherapie
Diese Methode der Schmerztherapie wird bei Schmerzen eingesetzt, die durch Druck eines nicht operationsbedürftigen Bandscheibenvorfalls auf die entsprechende Nervenwurzel eine Reizsymptomatik verursachen. Bei degenerativ bedingten Verengungen der Zwischenwirbellöcher wird diese Methode ebenfalls eingesetzt. Unter röntgenologischer Durchleuchtung oder CT-gesteuert wird eine dünne Nadel an die entsprechende Nervenwurzel herangeführt, nach Lagekontrolle wird die entsprechende Nervenwurzel dann mit einer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamentenmischung umspült, die aus einem örtlichen Betäubungsmittel und einem Kortison-haltigen Präparat besteht. Durch diese Technik wird gewährleistet, dass eine hohe Wirkstoffkonzentration an den Ursprungsort der Schmerzentstehung gelangt. Je nach Intensität der Beschwerden muss diese Behandlung mehrmals über einen Zeitraum von 3 Wochen durchgeführt werden. Durch die Wirkung des örtlichen Betäubungsmittels kann es kurzfristig zu einer
Schwäche oder einem Taubheitsgefühl im Arm oder Bein kommen, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwindet.
• Triggerpunktblockaden
Triggerpunkte sind Areale im Gewebe, die auf Druck empfindlich und schmerzhaft reagieren. Myofasziale Triggerpunkte sind bis zu einem cm² große Punkte im Muskel, den Muskelhüllen und den Sehnen, die Schmerzen verursachen können. Von diesen Triggerpunkten aus können die Schmerzen in andere Regionen weitergeleitet werden, man spricht dann von einem Projektionsschmerz. Diese Art von Schmerzen tritt oft am Hinterkopf, dem Rücken, Nacken und Schultern auf. Schmerzhaft Triggerpunkte können gerade in der Muskulatur eine Kettenreaktion auslösen. Durch eine Überbelastung oder Schonhaltung bei schmerzhafter Muskulatur zieht sich der betroffene Muskel zusammen, es kommt zu einer Verspannung, die zu einer örtlichen Minderdurchblutung des Muskelgewebes führt. Der betroffene Patient nimmt eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu lindern. Dadurch können sich aber andere Muskelgruppen ebenfalls verspannen, neue Triggerpunkte entstehen und die Schmerzen werden stärker. Um diesen Kreislauf zu
durchbrechen, werden die Triggerpunkte bei der Untersuchung lokalisiert und gezielt durch Infiltration eines örtlichen Betäubungsmittels blockiert. Durch diese Behandlung kommt es rasch zu einer lokalen Schmerzlinderung.
• Sympathicusblockaden
Das vegetative Nervensystem (Sympathikus) besitzt mehrere vegetative Zentren mit empfindlichen Nervenfasern, die unter anderem auch Schmerzzentren und schmerzleitende Fasern beeinflussen. Sympathikusblockaden werden an der Halswirbelsäule (am ganglion stellatum) und an der Lendenwirbelsäule (am lumbalen sympathischen Grenzstrang) durchgeführt. Bei dieser Behandlung wird örtliches Betäubungsmittel an die genannten Nervenstrukturen gespritzt, wodurch es zu einer stärkeren Durchblutung der Gewebe kommt, die von diesen Nervenzentren versorgt werden. Durch die bessere Muskeldurchblutung kommt es zu einer Entspannung der Muskelfasern und damit zu einer Schmerzverminderung.
• Facettenblockade
Bei der Facettenblockade handelt es sich um die Behandlung der Facettengelenke, der so genannten kleinen Wirbelgelenke. Unter Kontrolle mit der Computertomographie wird ein örtliches Betäubungsmittel genau an die kleinen Wirbelgelenke gespritzt, wodurch es rasch zu einer Linderung der entsprechenden Schmerzen kommt.
Invasive Schmerztherapie
· Facettendenervation
Bei chronischen Schmerzen, die von den keinen Wirbelgelenken ausgehen, kann eine Behandlung, die die nervale und damit die schmerzleitende Versorgung der Facettengelenke unterbricht, zu einer Schmerzlinderung führen. Bei dieser Methode wird unter Kontrolle durch Computertomographie eine Sonde an die Nervenäste gebracht, die das jeweilige Facettengelenk versorgen. Nachdem die korrekte Sondenlage ermittelt wurde, wird über Hochfrequenz erzeugte Hitze von 80-90° Celsius oder Lasertechnik auf die Nervenäste geleitet, die dadurch zerstört werden. Nach der Behandlung zeigt sich bei den meisten Patienten eine deutliche Schmerzminderung.
· Epidurale Rückenmarkstimulation
Diese Methode wird bei schweren, therapieresistenten neuropathischen Schmerzen oder Rhizopathien (Wurzelzeizungen) nach Bandscheibenoperationen eingesetzt.In einer örtlichen Betäubung wird eine Elektrode in den Raum zwischen den Rückenmarkhüllen und den Wirbelbögen eingebracht. Über eine Stimulation der Elektrode kann diese genau platziert werden. Die Stimulation erfolgt über einen Impulsgenerator, der unter die Haut der Brustwand implantiert wird („Nervenschrittmacher”) und elektrische Impulse über ein Verbindungskabel zur Elektrode an das Rückenmark abgibt. Diese elektrischen Impulse bewirken im Rückenmark eine Unterbrechung der Schmerzweiterleitung, weshalb es dadurch zu einer deutlichen Schmerzlinderung kommt.